Das Team wird immer grösser. Das kostet. Deshalb zwischendurch ein paar Bemerkungen zu meiner Rolle als Produzentin, die während des ganzen Prozesses parallel verläuft. Natürlich wäre es eine extreme Erleichterung, eine zusätzliche Person anzustellen, die sich um die Produktion kümmert: Budget, Fundraising, Personal, Gagenverhandlungen, Spesenkasse, Räume anmieten, Transporte etc.
Aber ich bin als Unternehmen zu klein. Und vor allem zu spezifisch. Ich habe in meinen Anfangsjahren verpasst, mit einer Produzentin oder einem Produzenten zusammenzuspannen. In den 1980er-Jahren war alles viel improvisierter und hausgemachter. Zudem produziere ich nur alle paar Jahre. Nicht nur, weil der Aufwand immens ist, sondern auch, weil clowneske Ideen lange Reifezeiten brauchen.
Ich habe in mehreren Ländern eine Agentur, die Vorstellungen verkauft, und zu Hause ein Sekretariat, das Administration, Buchhaltung und das Ausfüllen der vielen Formulare erledigt.
Alles andere hängt an mir. Ich bin frei. Frei zu tun, was ich will.
Aber ich muss es natürlich tun. Ich muss Ideen finden, Projekte behaupten, Entscheidungen treffen, Verträge machen, Geld in die Hand nehmen, andere überzeugen, mich selbst überzeugen. Bei jeder Produktion brauche ich die Hälfte der Energie, um das Projekt zu realisieren, und die andere Hälfte, um an das Projekt zu glauben. Zweifel sind zwingend, und sie sind zähe Brocken.
Ich riskiere. Nicht zuletzt riskiere ich eigenes Geld. Wenn das Projekt schiefgeht, sind 150 000 Franken verpulvert, und im kommenden Jahr fehlen die Einnahmen.
Als Produzentin habe ich bei Probenbeginn schon ein Jahr vorgearbeitet. Und während der Proben ist diese Verantwortung fürs Ganze eigentlich der grösste Stress.
Freiheit ist schön, aber anstrengend.